EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing, auf Deutsch: Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen) ist ein international anerkanntes therapeutisches Verfahren zur Behandlung von seelischen Störungen.
Die amerikanische Psychologin Francine Shapiro entwickelte EMDR als psychotraumatologische Behandlungsmethode für traumatisierte Personen.
EMDR ist mittlerweile eine anerkannte Behandlungsmethode für PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). Das EMDR folgt einem festen Protokoll von insgesamt 8 Phasen. Von der Anamnese (Phase 1) bis zur Überprüfung (Phase 8). Der eigentliche therapeutische Vorgang innerhalb dieses Protokolls vollzieht sich in Phase 4 – dem Durcharbeiten.
Der Patient / die Patientin versetzt sich dafür gedanklich und gefühlsmäßig zurück in die traumatische Situation, dies ist meist ein eingefrorenes Bild aus der Situation (die Stabilisierungsphase und vorherige Besprechung ist Teil des Protokolls, um eine Re-Traumatisierung zu verhindern) – und folgt währenddessen bei ruhig gehaltenem Kopf mit den Augen den Handbewegungen des Therapeuten.
Hierbei erfolgt nach und nach die Verarbeitung der traumatischen Situation, eine Entlastung des Patienten/der Patientin kann eintreten.
EMDR kann dazu beitragen, dass Auswirkungen von traumatischem Stress gemildert oder sogar vermieden werden. Diese Technik führt dazu, dass im Gehirn Prozesse des Umlernens angeregt werden und somit die ursprünglichen neuronalen Verschaltungen neu geordnet werden.
Das ursprüngliche EMDR wurde inzwischen mehrfach abgewandelt und weiterentwickelt und ist für verschiedene psychischen Störungsbilder psychotherapeutisch und auch in anderen Bereichen, wie dem Coaching, einsetzbar.
EMDR findet Anwendung bei Störungen aus dem Formenkreis der Belastungsstörungen (*Trauer, Liebeskummer, belastende, traumatische Erlebnisse, auch Mobbing, Kündigung, Scheidung, Zeuge von Unfällen, etc.) und Störungen aus dem Formenkreis der Ängste und Phobien, wie soziale Phobien oder spezielle Phobien (*Angst vor Hunden, Spinnen, Höhen-, Flugangst, ärztliche Behandlung, Rede-, Prüfungsangst).
Für alle Therapieverfahren gilt: Es ist das Verfahren anzuwenden, welches zur Linderung oder Behandlung seelischer Probleme oder Störungen konkret am besten geeignet ist. Daher ist immer zu prüfen, ob sich die jeweilige Anwendung für den Patienten/die Patientin eignet.
In meiner Praxis findet ein modifiziertes EMDR Verfahren Anwendung, z.B. mit langsameren Augenbewegungen, ressourcenorientiertes Arbeiten mit EMDR.
Das Behandlungsspektrum umfasst den o.g. Formenkreis der Belastungsstörungen, vornehmlich Anpassungsstörungen*, sowie PTBS und den der Ängste* und Phobien*. Bilaterale Musik und kunsttherapeutische, sowie verhaltenstherapeutische Elemente können zum Einsatz kommen.
Hier können Sie sich weiter über das Verfahren "EMDR" informieren:
https://de.wikipedia.org/wiki/Eye_Movement_Desensitization_and_Reprocessing
Hier können Sie einen Erfahrungsbericht lesen:
https://www.therapie.de/psyche/info/ratgeber/interviews/doerthe-43-emdr-therapie/